20) Von Dunedin an der Westküste nach Picton – mindestens 300km pro Tag

(Annalena)

Nun wird es wohle endlich mal wieder Zeit, dass wir euch mit einem Update versorgen. Die verbliebenen Reisewochen auf der Südinsel sind nur so an uns vorbeigeflogen. Jedoch nicht ohne uns mit aufregenden Erlebnissen und zu bestaunenden Dingen zu beglücken.

Als Gianna den letzten Artikel schreib, waren wir gerade in Dunedin eingetrudelt. Es war schön, mal wieder ein bekanntes Gesicht um sich zu haben und etwas tiefgehendere Gespräche als den üblichen Smalltalk führen zu können. Während unser Schulmädchen die Schulbank drückte, bestaunten wir den Botanischen Garten, bestiegen die steilste Straße der Welt und sichteten vom Mt Cargill Lookout aus das schöne Städtchen. Am Morgen darauf, nahm uns Taylas Vater mit an den Hafen und ins Pilot Boat und brachte uns anschließend zu Tayla in die Schule – schließlich will man sich die Chance, ein bisschen in das neuseeländische Schulsystem zu schnuppern, nicht entgehen lassen. ;) Am Wochenende konnten wir dann auch mit Tayla gemeinsam ein bisschen Sightseeing betreiben. So watschelten wir durch den Farmers Market, hatten das erste Mal Schokolade-satt hier in Neuseeland in der Cadbury World, ließen uns im Early Citizinship Museum (zu unserer riesigen Freude auch verkleidungsmäßig) um einige Jahrhunderte zurückversetzten und schossen schließlich das ein oder andere Foto vom zweitmeist fotografierten Gebäude der Südlichen Hemisphäre: der Railwaystation. :D

Nach den erfüllten Tagen in Dunedin ging es dann, wie könnte es auch anders sein, mit einem Abstecher zur Otago Halbinseln mit Pinguinen und Robben, weiter nach Süden zu den Catlins. Aufgrund des etwas mieseptregigen Wetters konnten wir von dem wohl sehr schönen Aussichtspunkt am Nugget Point aus, noch nicht einmal das Meer sehen… :P Dafür boten uns die Catlins jedoch zwei atemberaubende Wasserfälle (von denen wir einen zu unserem Favoriten hier in Neuseeland erklärt haben) und beeindruckten uns mit der Kraft des Meeres, mit der es über die Felsen im Meer und an die Felsen an der Küste der Porpoise Bay rollt. Im südlichsten Teil der Catlins haben wir uns dann noch zum Slope Point aufgemacht. Und damit, auch wenn ihr es nicht glauben mögt und wir es nicht fassen konnten, hatten wir den SÜDlichsten Punkt der SÜDinsel erreicht. ;D

Unser nächstes Ziel war Bluff. Abgesehen vom Stirling Point und Austern hat dieses Städchen leider nicht wirklich viel attraktionsmäßiges zu bieten, doch immerhin haben wir nun das obligatorische Foto vor dem Schilderpfahl und konnten Austern probieren. ;) Da nun noch einige Tage, jedoch nicht mehr so viel zurückzulegende Strecke bis zu unserer Milford Sound Cruise vor uns lagen, beschlossen wir spontan, WOOFen zu gehen. Nichts leichter als das (,sagte Frederick, „Komm mit.“ Pigeldi folgte Frederick…) telefoniereten wir ein bisschen umher und konnten doch glatt noch am selben Abend zu einer Familie in Tuatapere fahren! Irgendwie kommen wir wohl nicht mehr dazu, mehr als eine Woche reisend im Auto zu verbringen.^^ Da sowohl die Mutter, die Kinder, als auch eine mit ihnen wohnende Freundin (wir spekulieren ja auf eine wilde Dreiecksbeziehung xD) deutsch sprachen, haben wir leider nicht so viel Englisch geredet, aber das zweisprachige Aufwachsen der Kinder war sehr interessant zu beobachten. Wir haben viel mit den drei kleinen Jungs rumgealbert, sie beim Stepptanzkurs bejubelt, im Garten geackert, bei der Bearbeitung der Bienenkästen mitgeholfen und Strandspaziergänge unternommen.

Im Anschluss begann dann wohl offiziell wieder die Fahrt in Richtung NORDEN. :P Da Gianna doch unbedingt einmal in dieser wunderschönen Landschaft reiten wollten, haben wir in Te Anau einen Ausritt gemacht. Als wir irgendwann sogar galoppiert sind, musste ich mich zwar etwas festkrallen, um nicht im hohen Bogen vom Pferd zu fliegen, und sah wohl weniger elegant aus, als es mich auf dem Pferderücken auf und ab hoppelte, doch es hat Spaß gemacht und der uns bescherte Ausblick war einfach nur ein Traum. :)

Am nächsten Tag ging es wiederum endlich in das lang ersehnte Fiordland auf unseren Milford Sound Cruise. Sehr an einen Flughafen erinnert, wurden wir erst in einer großen Halle mit einem „Board Pass“ ausgestattet und dann zum Besteigen des Bootes zu unserem „Gate“ geschickt. Die hohen Erwartungen, die Fotos anderer Traveller, in uns haben keimen lassen, wurden sogar noch übertroffen. Die ersten Sonnenstrahlen nach Taagen beschienen das satte Dunkelgrün der bewaldeten Berge und bestrahlten das Regenwasser der Nacht zuvor, welches sich in Fällen und Rinnsalen seinen Weg durch die Wälder und die Hänge hinab bahnte. Noch getoppt wurde unser Gequitsche, als plötzlich Delfine vor und neben dem Bug des Bootes auftauchten und für eine Weile mit uns schwammen. :D :D :D

Noch erfüllt von all der Schönheit, machten wir uns am Nachmittag die uns umgebenen Felder und Wälder und Seen bestaunend auf den Weg nach Queenstown. Da uns die 4°C scheinbar nicht kalt genug waren, begaben wir uns in die -8°C der Ice-Bar. Doch das frieren hat sich gelohnt. Eine Bar bis auf Boden und Decke vollkommen erschaffen aus Eis, die Theke, die Stehtische, Skulpturen, die alkoholgefüllten Schränke hinter der Bar und sogar die Gläser! Am folgenden Tag, hat uns Queenstown darüber hinaus eine Fahrt mit der Gondel beschert. Oben angelangt konnten wir den Ausblick auf die Stadt und den Lake Wakatipu genießen und fuhren mit der Sommerrodelbahn. :)

Da uns nun nicht mehr viele Tage für den Rest des Südinselchens blieben, besuchten wir noch am gleichen Nachmittag die Puzzling World Wanakas. Puzzling war es in jedem Fall. Von optischen Täuschungen, über Verwirrung des Gleichgewichtssinnes bis hin zum riesigen Labyrinth, wurden unsere Sinne anständig verwirrt. Grooßer Spaß! Weiter ging es dann an der Westküste entlang. Aufgrund eines den Tag über anhaltenden Sintflut-artigen Ausbruch des Himmels, schauten wir uns nur den äußerst beeindruckenden Fox Glacier an , waren nach der einstündigen Wanderung jedoch so durchnässt, dass wir einige Schwierigkeiten hatten, die ganzen Sachen im Auto irgendwie trocken zu bekommen. Frontscheibenlüftung ist die Devise. ;) Am nächsten Tag war es wettermäßig wieder besser, dafür der Kameraakku jedoch fast leer. Hektisch konnten wir noch ein paar Pancake rocks einfangen, die restlichen müssen wohl in unserer Erinnerung weiterleben.

Im Anschluss war nun auch schon der letzte Tag auf der Südinsel angebrochen. Dann hieß es auch schon wieder ab auf die Fähre und durch den Queen Charlotte Sound in die Hauptstadt.

Fortsetzung folgt.

Bleiben sie dran.

Wir sind bald wieder für sie da.

Mit spannenden Erzählungen vom anderen Ende der Welt. :D

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert