10) East Cape (Tolaga Bay/Ruatoria) – Entspannung, Schock & Enthusiasmus

(Annalena)

Hey ihr :)

Nun endlich mal wieder ein Lebenszeichen und Befindensbericht aus der Ferne…

Nach unserer wundervollen und erlebnisgefüllten Zeit in Galatea, sind wir weiter vor der Geldausgeberei in Richtung Osten und zu einer neuen WWOOFing-Familie geflohen. Diese erwies sich als eine ältere Dame, die etwas abseits des kleinen Örtchens Tolaga Bay ihre kleine Farm mit einer Kuh, einigen Schweinen plus Ferkeln und Hühnern betreibt und uns nach all dem Familien- und Farmtrubel eine entspannte Zeit zum zur Ruhe kommen bescherte. Stets mit leckeren Kleinigkeiten und köstlichen Mahlzeiten versorgt, verbrachten wir Stunden nur am Essenstisch und lauschten ihren Berichten und Erzählungen von der Familie, aus ihrer Vergangenheit und über sonstige Lebensweisheiten. Wir haben unsere Rezeptesammlung weiter aufgestockt und wurden sogar in die Kunst des Joghurtmachens eingeweiht, sodass wir jetzt also nicht nur Brot backen, sondern auch Joghurt machen können! :D
Am zweiten Tag gesellten sich dann noch zwei weitere WWOOFer  dazu (ihre Nation ist denke ich mal erschließbar :P), mit denen wir trotz kurzer gemeinsam verbrachter Zeit viel zu Lachen hatten und ein sehr seltsames neuseeländisches Erlebnis teilen konnte. Letzteres wollte der Bruder unserer Hausherrin uns unbedingt näher bringen und holte uns so eines Tages ab und ging mit uns fischen. Kurze Zwischenbemerkung: bitte seid nicht schockiert, denn die folgende Erzählung wird etwas…..abarttig. Unsere Fischtour begann auf der Ladefläche von Joes Jeep, der uns mit den Worten „Ich hab zwar ein bisschen was getrunken, aber ich weiß was ich tue“ zu seinem Grundstück nebenan juckelte. Die anfängliche Begeisterung Giannas wurde durch vegetarisch bedingte Übelkeit abgelöst, da Joe in dem Choas seines Zuhauses – stellt euch ein zerfallendes Haus umgeben von einer Müllhalde bestückt mit Kühen vor – dann plötzlich anfing mit einem Bunsenbrenner zwei Hühner zu entfedern… Schock. Diese ferchte er dann in zwei Drahtgestelle und schmiss sie mit einer Leine am Ufer befestigt in zwei kleine Bäche der Umgebung – eines muss man ihm lassen, am nächsten Tag war er um 12 Aale reicher.^^ Der Fang wurde dann auch glatt mit Haken in den Ohren an ein Drahtseil quer durch seinen „Garten“ gehängt und entschleimt, doch da es anschließend essen gab, mussten wir glücklicher Weise der weiteren Zubereitung nicht beiwohnen…
Auch wenn es sich unglaublich anhört und wir wahrscheinlich eigentlich weiterhin schockiert sein sollten, kann zumindest ich inzwischen darüber lachen und die Geschichte reiht sich als weiteres unvergessliches Erlebnis in unsere Neuseelandzeit ein. ;)

Den überwiegend ruhigen Tagen bei Gabrielle folgte dann wiederum der Wunsch, sich wieder weiter um Arbeit zu bemühen, sodass wir entschieden, uns auf den Rückweg nach Mount Maunganui zu begeben. Da wir diesmal über das East Cape fahren wollten, haben wir Kontakt zu einer Maorifamilie aufgenommen, deren Nummer ich von Freunden Benes und zusammen mit begeisterten Erzählungen bekam. Begeisterung war letztendlich maßlos untertrieben, denn die Familie war unbeschreiblich großartig!  Auf unsere Nachricht hin schrieben sie sogleich, dass wir kommen könnten, empfingen uns mit offenen Armen und umsorgten uns auf überwältigend herzliche Weise. Nach lustigen und interessantem Geplauder in der Küche luden sie uns sogleich ein, bis zum Wochenende zu bleiben, um das Rugbyspiel und die damit verbundene Feier miterleben zu können. Wie es das Schicksal wollte, bekamen wir jedoch am Abend eine SMS, dass wir Arbeit bekommen könnten, wenn wir am nächsten Tag in Te Puke sein würden… „Drum mach nur einen Plan, sei nur ein helles Licht, drum mach nur einen zweiten Plan, gehen tun sie beide nicht.“ Schweren Herzens machten wir uns also am nächsten Tag auf die Reise zurück zur Bay of Plenty mit der Hoffnung auf Arbeit und darauf, vielleicht später zurückzufahren und noch Zeit mit der Familie verbringen zu können.

Aber die lange Reise hat sich gelohnt und das Bauchgefühl als richtig erwiesen. Wir haben jetzt nämlich Arbeit! :D

PS: Dank arbeitsbedingter Sesshaftigkeit, könnt ihr uns nun wenn ihr mögt auch endlich auf dem Postweg erreichen. ;)

Gianna/Annalena Blubbadiblubb
Oskat Forest Park
720 Street Highway 33
R.D.9 Te Puke, Bay of Plenty
New Zealand

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