09) Galatea – 100% Farmleben

(Gianna)

Hey ihr Lieben daheim!

Nachdem wir den letzten Blogartikel hochgeladen haben, hat sich entschieden, dass wir doch nicht in Mount Maunganui bleiben. Jaja, so ist das, wenn man versucht Plaene zu machen ;)

Wir haben also aus lauter Frustration (wegen der Arbeitssucherei) ein paar WWOOFing Farmen angeschrieben, ob sie Platz haetten. 6 Stunden spaeter – wir hatten die Hoffnung schon aufgegeben so spontan eine Familie zu fidnen, weswegen wir schon die naechste Hostelwoche bezahlt hatte – bekamen wir die Zusagen fuer den naechsten Tag. Nachdem wir mit dem Hostel abgesprochen haben, dass wir eine Art Gutschein fuer die bazahlte Woche erhalten, denwir spaeter einloesen koennen, machten wir uns auf den Weg ins Nirgendwo.

Die Farm lag wirklich im Nirgendwo, 60 km in beide Richtungen zur naechst groesseren Stadt (Whakatane und Rotorua). Der Internetempfang ist dort Abhaengig von der Wolkendichte ;) Auch das Telefonnetz ist regelmaessig zusammengebrochen, wenn es geregnet und gestuermt hat. Aber, was soll ich sagen? Es war eine unglaublich tolle Woche.

Haha, ein Grund warum wir wieder in eine Familie wollten war, dass wir aus diesem deutschsprachigen Umfeld raus wollten. Das erste, was wir dort erfahren haben war, dass die Eltern der Familie, die auf der anderen Seite der Farm leben, gerade einen deutschen WWOOFer beherbergen :P Wir haben uns aber richtig gut mit Dennis verstanden. Und dadurch, dass er da war, hatte der Aufenthalt was von Hostel- und Farmaufenthalt. Echt toll!

Eine unserer eigentlichen Aufgaben dort war der Haushalt und der hatte es in sich. Bei 5 Kindern ( 15, 12, 6, 4 und 1) hat man eine ganze Menge aufzuraeumen und abzuwaschen. Aber wir muessen zugeben, wir haben die Zeit mit den Kindern echt genossen. Sie waren grossartig. Emily, die 12-jaehrige, hat uns auf der 15km langen Wanderung durch den Nationalpark und bei Besuch des Wasserfalls begleitet, wodurch wir uns nicht verfahren haben und es war auch so echt schoen, dass sie dabei war. Abends haben wir meist mit der gesamten Familie ein Film geschaut, Singstar gespielt oder quatschend mit Dennis in unserem kleinen Container (unser Zimmer mit kleinem Bad) gesessen. Da sie  gerade Herbstferien hatten, waren die Kinder den Tag ueber zu Hause und wuselten die ganze Zeit Unordnung stiftend herum. Aber man merkt schon, dass sie anders aufwachsen. Emily hat uns erzaehlt, dass wie mit 8 gelernt hat den Gelaendewagen zu fahren und die Kuehe zu melken und mit 10 das Motorrad fahren konnte. Ja, die Kids werden schon frueh in das Farmleben eingebunden. Teilweise ziemlich beeindruckend, wenn man als Stadtkind aufwaechst :)

Gleich am Abend wurden wir gefragt, ob wir morgens die Kuehe melken wollen. Natuerlich wollten wir! :) Wann bekommt man schonmal die Chance Kuehe zu melken? Es war eine Erfahrung fuer sich. Wir mussten um 5 Uhr morgens aufstehen (Es war noch dunkel!!!) und dann in der Kaelte zur Melkstation fahren. Kuehe werden immer zweimal am Tag gemolken, deswegen so frueh. Melken an sich hatten wir schnell verstanden: da den Knopf druecken und dann die 4 Melkcups an die Zitze andocken lassen. Garnicht so schwer :) Und das jetzt bei 260 Kuehen ;) Hat Spass gemacht! Durften wir dann noch ein paar mal machen innerhalb der 10 Tage, dann aber nachmittags, wenn einer der Kinder nicht wollte oder zusaetzliche Haende von Noeten waren.

Die eben dem Kuehe melken haben wir noch Treckerfahren, Motorradfahren (!!!!!), Kuehe per Hand melken, Kaelber fangen und Kaelber fuettern gelernt. Es hat unglaublich viel Spass gemacht und wer haette gedacht, dass die Familie uns einfach auf ihre Motorbikes laesst und uns das beibringt?? Einfach toll! Wir durften spaeter auch noch mit den Motorbikes die Kuehe zum melken treiben und auch einfach so, wenn wir wollten auf der Farm rumfahren :)

Nebenbei haben wir, auf Empfehlung der Familie, den Nationalpark nebenan bewandert (die Waelder Neuseelands sind einfach soooo schoen!), uns die Mudpools (blubbernde Schlammfelder), die Wasserfall in der Naehe von Murupara und den Kerosin Creek in Waiotapu angesehen. Im Kerosin Creek waren wir sogar baden, denn er liegt genau in dem Thermalgebiet und ist dementsprechend warm bzw. fast schon heiss!! Echt lustig, wenn du bei 18 Grad Aussentemperatur und Nieselregen in eine 35 Grad warmen Fluesschen sitzt :) Der Name kommt von dem Geruch: es riecht bzw. stinkt nach Kerosin. Den Geruch kriegt man echt schwierig aus dem Bikini raus. Schrecklich! Aber es war trotzdem echt schoen.

Such amazing days!!

08) Mount Maunganui – werden wir etwa sesshaft????

(Annalena)

Bonjour mes amis :)

Bitte verzeiht uns die lange Berichterstattungspause – irgendwie sind wir hier einiger Maßen sesshaft geworden und es fühlte sich so an, als sei nicht besonders viel zu berichten. Wir werden sehen, wie viel letztendlich doch zusammenkommt. ;)

Das Hostel in Tauranga war wirklich schnucklig. Zumal kurz vorher eine Reisegruppe abgereist sein muss, die uns alle möglichen Köstlichkeiten im Free Food überlassen hat. Yoghurt. Rote Beete. Salat. Ananas. Tomaten! Besonders die Tomaten waren der pure Luxus, da man zu der Zeit 13.99$ (!) pro Kilo gezahlt hätte. Inzwischen ist der Preis immerhin auf 7.99$ runtergegangen und wir hoffen auf weitere Preisminderung im Sommer, sodass wir endlich mal wieder Tomaten essen können. ;)

Diese eine Nacht im YHA brachte uns darüber hinaus noch ein unerwartetes Zusammentreffen mit zwei bekannten Gesichtern: Als ich mich gerade in Richtung Dusche bewegte, wurde ich mit einem „Hey“ angesprochen, drehte mich um und erkannte nach einigen erstaunten Sekunden, dass da grade Benedikt Swiatek vor mir steht. :P Nachdem wir uns ein bisschen über unsere bisherigen Reiseerlebnisse unterhalten und kiwige Erfahrungen ausgetauscht haben, sind sie dann allerdings weiter zu einem anderen Hostel, bei dem sie noch jemanden an der Rezeption erwischt haben und trotz der späten Stunde einchecken konnten…

Aus ihrem WWOOF-Buch haben wir uns dann noch die Nummern von Familien in der Umgebung aufgeschrieben, sodass wir den nächsten Tag telefonierend am Hafen verbracht haben. Leider brachten uns die ganzen Anrufe nur dazu, sämtliche Freiminuten zu vertelefonieren, da die meisten entweder nicht rangingen, bereits WWOOFer hatten oder momentan niemanden brauchten… Etwas ernüchtert haben wir uns dann wieder mit Lukas und Bennet getroffen, um den Rest des Tages wenigstens effektiv mit etwas Spaßigem zu füllen. Von Tauranga führte uns der Weg also weiter nach Mount Maunganui und zu einem wunderschönen Sandstrand und einer großartigen bewander-  und bekletterbaren Halbinsel! Schließlich konnten die Jungs uns dann doch davon überzeugen, die Nacht im Hostel zu verbringen ( – wer  kann schon den Erzählungen von einer wundervoll mit Gewürzen ausgestatteten Küche und dem Versprechen eines warmen Kartoffelwürfelmahls widerstehen…). Die ersten beiden gebuchten Nächten wurden dann um zwei weitere und weitere zwei und schließlich eine Woche erweitert, wir haben uns jobmäßig bemüht, in den kleinen Geschäften nachgefragt, im Internet Bewerbungen geschrieben und uns bei zwei Jobargenturen angemeldet. Bis jetzt wurde unser Warten zwar noch nicht mit Arbeit belohnt, doch optimistisch wie wir sind, hoffen wir weiterhin, dass die Fischerboote bald zurückkommen und uns Arbeit bescheren. Wenigstens wurden Lukas und Bennet bereits angerufen, also muss ja irgendwie Arbeit verfügbar sein, oder..? Ansonsten können wir immerhin den Strand und die Halbinsel und die netten Menschen und die Gitarre (!) und den Mount (deshalb Mount Maunganui) und die Gewürze und die kleinen Geschäfte genießen. :D Es ist nämlich wirklich schön hier. Also drückt uns die Daumen, dass wir bald was Bezahltes zu tun bekommen und noch ein paar weitere Wochen  hierbleiben können. :)

Wir drücken euch!