23) Melbourne – Kulturhauptstadt Australiens?

(Gianna)

Nachdem in Sydney, obwohl Winter ist, noch so wunderschönes Wetter war, sind wir in Melbourne nun wirklich im Winter angekommen, mit Frieren am Morgen, Leggins unter der Hose und mindestens 5 Schichten und Jacke.

Über Couchsurfing.com haben wir glücklicher Weise einen Platz zum Schlafen gefunden ohne hunderte Dollar für Hostel ausgeben zu müssen. Dieser Schlafplatz war jedoch im Vorort von Melbourne, in Frankston. So ziemlich alle, denen wir dies erzählt haben, haben verwundert oder schockiert reagiert. „Was wollt ihr denn da? Das ist so ziemlich der hässlichste Vorort den Melbourne hat! Da braucht ihr ja Jahre nach Melbourne…und vom Flughafen noch viel länger!“ Hmmm…nicht gerade vielversprechend, eher beängstigend…… Im Endeffekt fanden wir es jedoch garnicht so schlimm. :)

Im Flugzeug (Wir sind nach Avalon und nicht nach Melbourne City geflogen, was bedeutet, dass wir noch viel weiter draußen angekommen sind und zwar von Frankston aus genau auf der anderen Seite von Melbourne.)…jedenfalls: Im Flugzeug haben wir jemanden kennengelernt, der uns glücklicher Weise mit seinem Auto mit nach Melbourne City nehmen konnte, wodurch der Weg nach Frankston um mindestens eine Stunde verkürzt wurde. Erste Hürde gut geschafft. Ja, ok, der Weg vom CBD nach Frankston dauert halt schon ‘ne Stunde, aber daran gewöhnt man sich. Und Frankston an sich ist nicht das Hübscheste, aber auch nicht so grauenvoll, wie wir uns das nach den Erzählungen vorgestellt haben. :P

Brad, bei dem wir für die Woche bleiben konnten, war echt nett und hat uns gleich am Tag nach unserer Ankunft Frankston und Umgebung gezeigt. Den nächsten Tag haben wir nicht viel gemacht, da es geregnet hat und wir auch nicht so große Lust auf Sightseeing hatten. Am Donnerstag  sind wir dann nach Melbourne rein gefahren , sind mit dem kostenlosen Visitor-Bus durch Melbourne gefahren, waren auf einem riesigen Markt (Victoria-Market) und haben auf dem Federation-Square (City-Mitte) die Melbourner beobachtet. Als es dunkel wurde, konnten wir den leuchtend bunten Helix-Baum bestaunen, der anlässlich des Melbourner Licht-Festes mitten auf dem Platz stand. Später wurde dieser noch von einem Chor angesungen, was nochmal besonders schön war, da das Licht auf den Gesang reagiert hat. Die nächsten Tage waren wir damit beschäftigt Museen, Art Galleries, Einkaufsstraßen und Parks auszukundschaften. Am Samstag haben wir uns noch mit Julia getroffen, die wir in Hahei kennengelernt haben und die jetzt für 2 Monate durch Australien gereist ist und zufällig zur gleichen Zeit in Melbourne war. :D Am Nachmittag sind wir sogar noch in eine Vorstellung des Australischen Balletts gegangen, da Aunau und ich festgestellt haben, dass wir noch nie ein Ballett gesehen haben. Wir waren absolut beeindruckt, mit welcher Leichtigkeit die Tänzer die Schwierigsten Figuren meistern.

Melbourne ist eine wunderschöne, kulturelle Stadt und bietet viele Möglichkeiten mit Kunst und Musik in Kontakt zu kommen. Wo Sydney die ganzen wunderschönen Surfstrände hatte, hat Melbourne Galerien, Cafés und Restaurants. Zwischen Sydney und Melbourne ist immer eine Art Kampf, welche der Städte schöner ist. Wir konnten uns nicht so recht entscheiden, da sie doch sehr unterschiedlich ist. Sydney ist lässig, fröhlich und quirlig. Melbourne ist sanfter, hat Charakter (schon allein durch all die schönen alten Gebäude, v.a. Kirchen) und eine vielfältige Gastronomie.

Wir haben unsere Zeit in Melbourne trotz des etwas bescheidenden Wetters genossen und würden jederzeit wieder hin…vielleicht nächstes Mal lieber im Sommer :D

22) Sydney – ein farbenfrohes Spektakel

(Annalena)

Nach all den erfüllten Monaten, befinden wir uns nun auf unserem mit einigen Zwischenstopps verlängerten Heimflug und haben somit die ersten paar Stunden der langen Reise bereits hinter uns.

Die erste Australienurlaubswoche konnten wir zu unserer großen Freude bei einem ehemaligen Arbeitskollegen meiner Ma, seiner australischen Frau und ihrer in Dublin geborenen Tochter unterkommen. Einfach nur zum Knutschen die drei. =)

Nach unserer Ankunft genossen wir vorerst den Anblick des Sydney Opernhauses und der Harbour Bridge vom Hafen aus, genossen die Sonne, machten gefühlte dreitausend Fotos von vorbeistiefelnden Touris und amüsierten uns über die Massen an Joggern, die ihre Mittagspause scheinbar mit ein bisschen sportlicher Betätigung füllten. Gegen Nachmittag hat uns Rainer dann luxuriöser Weise abgeholt und zur Wohnung gebracht, wo wir große Mühe hatten, nicht einzuschlafen – nach australischer Zeit, holte uns der Wecker nämlich bereits um kurz nach Mitternacht aus den Federn, um rechtzeitig am Flughafen anzukommen. :P

Der erste Sightseeingtag brachte uns überraschend musikgefüllte Stunden in der Innenstadt. Durch die Straßen wandernd stießen wir zuerst auf einen Gitarre spielenden und singenden Australier, in einer Kirche lauschten wir in alte Chorzeiten versetzt einer Chor- und Orchesterprobe, mit anbrechender Dunkelheit wurden wir auf der Hafenpromenade mit Musik beschallt, bestaunten die darauf abgespielte Lichtshow auf der Oper und besuchten schließlich spontan ein überraschend modernes Konzert im Opernhaus selbst.

Den Tag darauf, verbrachten wir wiederum in Manly, liehen uns Jos Neoprenanzug, Flossen und Taucherbrille und stürzten uns in einer niedlichen Bucht in die Wellen, um all die bunten Fische und Seepflanzen zu bestaunen. Wirklich sauschön!

Im Zuge des Meeresbewohnerbestaunens, buchten wir uns außerdem eine Wale-Watching-Cruise. Nachdem wir eine ganze Weile zwei Walen hinterhergefahren waren, abgesehen von Herumgesprühe aus den Atemlöchern und ihrer Rückenflosse jedoch nicht viel zu Gesicht bekommen hatten, entdeckten wir weiter weg ein etwas lebenslustigeres Pärchen und änderten den Kurs. So kamen wir sogar dazu, die Kolosse aus dem Wasser springen zu sehen – wie unser Skipper immer wieder betonte, hatten wir damit nämlich ein Riesenglück. :D Nach den schwimmunlustigen Delfinen also immerhin springlustige Wale! ;)

Ansonsten stand noch ein Besuch des weiten Surferstrandes in Bondi, der Fischmarkt, eine Neuseelandfotodiashow und der ein oder andere entspannte Filmabend auf dem Programm.

Morgen werden wir dann den nächsten Teil der Heimreise antreten, diesmal allerdings nur ein Katzensprung nach Melbourne.

Der Countdown läuft!