Da wie uns inzwischen so weit in den Süden bewegt hatten, war die Anreise zu den Viertausend Inseln nicht mehr weit. Wir fuhren zwar unnötiger Weise erstmal mit dem Minivan Leute einladend im Carré, um letztendlich doch direkt um die Ecke von unserem Hostel in den lokalen Bus zu steigen, doch dieser brachte uns in ein paar Stunden zum Anleger. Von dort tuckelte ein vollgestopftes Boot hinüber nach Don Det.
Gesäumt von unzähligen Bungalows und Restaurants auf hölzernen Stelzen, deren Terrassen mit Hängematten bestückt auf den Mekong blicken, versprüht die Insel einen einladenden und gemütlichen Flair. Richtige Straßen gibt es keine, auf den staubigen Schotterwegen fährt gelegentlich ein Moppet vorbei und bewegen sich ansonsten alle spazierend oder radelnd von A nach B. Bei der überschaubaren Größe ist dies auch kein Problem.
Schwärmenden Berichten folgend buchten wir für den nächsten Tag gleich eine Kajaktour. Ja, nicht ganz rudern, sondern paddeln, aber sanft den Fluss hinunter passte liedtechnisch einfach zu gut. Um acht sollte es ein inbegriffenes Frühstück geben, das wir dann auch um halb neun vor der Nase hatten. Anschließend fuhr uns ein Boot hinüber zum Haupzanleger der Insel, wo alle anderen Teilnehmer der Tour (auch die zwei Niederländer aus unserem Hostel Frühstück bekamen.) Leicht irritiert warteten wir uns sozialisierend bis alle fertig waren und konnten endlich aufs Wasser. Ein Guide schloss sich uns an und besang uns die Hälfte der Zeit mit laotischen Liedern und spritze die restliche Zeit über mit einer diebischen Freude alle anderen Boote und ihre Insassen nass. Nun verstanden wir auch, warum in der Beschreibung stand, man solle vollständige Wechselkleidung mitbringen.. Die Rache der Nassgespritzten bekamen wir nun wieder volle Lotte ab, aber was solls, bei der Hitze tut eine Abkühlung mehr als gut.
Der erste Zwischenstop galt einem kleinen Spaziergang zu einem Wasserfall, wo uns einer der Guides zudem ein Gestell zum Fischen präsentierte. Wieder zurück in den Kajaks paddelnten wir ein kleines Stück zu einem Ministrand, wo wir in ein motorbetriebens Boot umsattelten, um die drei im Gebiet verbliebenen Mekongdelfine zu suchen. So unwahrscheinlich es klingt: Wir haben sie auch tatsächlich gefunden und ihre Rückenflossen kurz zu Gesicht bekommen. Während das Boot den Delfinen hinterherfuhr, grillten die Guides vorne im Boot Gemüse- und Fleischspieße, sodass der Rauch uns nett um die Nase pfiff. An einem Sandhang ließen wir uns alsdann nieder, um hungrig die Spieße, gekochte Eier, Baguette, Kartoffelbrei (das findet man hier äußerst selten, vor allem aus frischen Kartoffeln!), Wassermelone und Banane zu verspeisen. Gestärkt brachte uns das Boot zu wieder einem anderen Anleger, an dem unser Kajaks auf einem Transporter geladen auf uns warteten. Statt die Kajaks aus-, wurden wir allerdings eingeladen und zum Khon Phapeng Wasserfall gebracht. Als volumentechnisch der größte Südostasiens beeindruckte er uns mit unfassbaren Wassermassen (durchschnittlich 11.000 m³ pro Sekunde!), die über und zwischen den Steinen und Felsen preschten. Passend also, dass Khon Phapeng übersetzt „Getöse des Mekongs“ heißt.
Auf den Transporter geladen fuhren wir zu wieder einem anderen Anleger (der sich als jener herausstellte, von dem aus wir auf dem Hinweg auf die Insel gelangt waren) und paddelten der fast untergehenden Sonne entgegen gen Don Det. Zum Abschluss sprangen wir hier verdienter Weise in das kühle Nass des Mekongs.
Wie wir bereits in Berichten gelesen hatten, fällt hier auf den Inseln tatsächlich gelegentlich der Strom aus. So kann es also passieren, dass es auf der Restaurantterasse plötzlich stockduster ist und man auch mit einem vorsichtigen „Hellooo, can we pay please..?“ in die Dunkelheit hinein leider nicht die Aufmerksamkeit der Restaurantbesitzerin erreicht. Zum Glück fiel der Strom nur für ein paar Minuten aus..
Da die Klimaanlage Giannas Halsschmerzen nun auch nicht besser gemacht hatten, ließen wir es an unserem letzten Tag auf der Insel ruhig angehen. Auf der Terrasse in der Hängematte liegen, erfrischende Fruitshakes schlürfen und von laotischer Musik beschallt werden muss schließlich auch mal sein.
Damit ist, auch wenn wir es selbst kaum glauben können und wollen, unsere Zeit in Laos tatsächlich bereits vorüber und heißt es Abschied nehmen von diesem wunderschönen Fleckchen Erde, das unsere Herzen im Sturm erobert hat. Doch die Neugier bleibt und heißt es nun: Kambodscha wir kommen!
Wie – ich bin der erste hier ? Wunderbare Reiseumwege, der Weg ist das Ziel. Aber warum bekommt ihr kein Frühstück ? Habt ihr bei der Buchung zu sehr gespart oder habt ihr so zugelegt, dass ihr es nicht nötig zu haben scheint ? :-)
Hier in D geht es stramm auf Weihnachten zu. Wird kalt, ungemütlich, jetzt war schon eine Kerze an und der Oleander ist auch im Schuppen. Mehr Weihnachtsstimmung geht nicht !
Ganz liebe Grüße ! H