37) Über Phnom Penh nach Ho-Chi-Minh-Stadt – now it’s time to leave, time to say goodbye

Im Gegensatz zur Fährenhinfahrt bescherte uns der Rückweg durchaus unruhigen Wellengang. Gianna nahm direkt vorsorglich einen Reisekaugummi, ich dann später auch – allerdings schlug die Übelkeit des Schaukelns mit dem Kaugummi bei mir erst in Magenkrämpfe und dann in Übelkeit vom Kaugummi um, sodass ich ihn wieder ausspuckte und heilfroh war, als wir endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten, unsere Zungen langsam wieder zum Leben erwachten (die Kaugummis machen nämlich alles auf unangenehmste Weise taub) und wir unsere leeren von den Kaugummis aufgewühlten Mägen mit einem Frühstück beglücken konnten. Kaum aufgegessen ging es dann auch schon mit dem Minivan zum Bus und mit dem Bus nach Phnom Penh. Ursprünglich hatten wir angedacht, direkt nach HCMS zu fahren, doch mit der Verspätung der Fähre erledigte sich diese Option und letztendlich genossen wir den späten Nachmittag in PP sehr. Er bescherte uns nämlich DEN Oreoshake unserer Reise, einen entspannten Spaziergang durch Straßen und am Wasser entlang und ein wundervolles Schlemmen auf dem Nachtmarkt.

Adäquat gestärkt genossen wir quatschend die letzte Reisebusfahrt, schmunzelten über den chaotischen Ablauf am Grenzübergang und kamen schließlich im lauten Moppetgewirr Ho-Chi-Minhs an. Am Anfang unserer Reise wären wir von Lautstärke und Reizüberflutung wohl völlig überfordert gewesen, doch nun mit gestählerten Nerven fühlten wir uns nach der tiefenentspannten Ko-Rong-Woche glatt wohl im abwechslungsreichen Chaos, betrieben noch ein wenig Alibisightseeing und bereiteten ansonsten Giannas Abflug vor.

Für unseren letzten Abend hatten wir eigentlich angedacht, eine der schicken Rooftopbars zu besuchen, doch nach erfolglosem Shopping nach etwas Dresscodeentsprechendem versackten wir letztendlich in einem wirklich zauberhaften Café (wir hätten es zwar nicht für möglich gehalten, doch ja, man kann tatsächlich in einem Café versacken!). So probierten wir uns durch die Kaffeekarte und ließen unter viel Gelächter, manchem Kloß im Hals und mit jeder Menge Sentimentalität unsere Reise Revue passieren. Das Fazit: Was haben wir für ein Glück, einander zu haben und in unseren jungen Jahren bereits so viele eindrucksvolle Orte dieser Welt bereisen zu können. Und: Wir reisen wieder, keine Frage!

Instagrammprofis, die erst daran denken, ihre oberaffengeilen Shakes zu fotografieren, wenn diese leider nicht mehr ganz so imposant aussehen..^^
Schnabulieren auf dem Nachtmarkt in Phnom Penh
Phnom Penh bei Nacht
Alibisightseeing in HCMS: Notre-Dame-Kathedrale
So lässt es sich doch glatt in einem Café versacken
Sentimentale Selfietime

36) Ko Rong – don’t worry, be happy now!

Gefüllt mit den Eindrücken aus Angkor machten wir uns nach einer erfrischenden Dusche mit dem Nachtbus gen Süden auf. Im puren Luxus von Einzelbetten in Austrecklänge schliefen wir entspannt wenn auch sehr unruhig während uns der Busfahrer sicher nach Sihanoukville brachte. Im Morgengrauen fuhr uns dort ein Taxi zum Anleger, von wo aus wir nach einigem Warten das Schnellboot hinüber nach Ko Rong nahmen. Alle Schäfchen mit dem gelben CoconutBeach-Sticker wurde gleich beim ersten Halt hinausgetrieben – allerdings nicht wie erwartet am Hafen des Strandes, sondern an einem anderen etwas weiter nördlich. Freundlicher Weise wurden uns für den Spaziergang hinüber allerdings die großen Rucksäcke abgenommen (eine spezielle Kandidatin empfand die 10 Minuten über den steinigen Hügel bei der Hitze laufen dennoch als eine furchtbare Zumutung und kehrte auf halber Strecke laut zeternd zurück – sie wart nicht mehr gesehen). Doch alles Schwitzen war direkt vergessen, als wir oben ankamen und den ersten Blick in dir zauberhafte Bucht des Coconut Beaches erhaschten. Seinem Namen gerecht werdend ist sie übersäht von Kokosnusspalmen, die sanft im Wind schwingend auf dem weißen Sand ruhen, der so fein ist, dass er quietscht wenn man darüber läuft. Der Weg hinunter führt zunächst zwischen absurd überteuerten Bungalows hindurch und endet am Strand. Hier verbrachten wir zwischen den an den Bäumen hängenden kleine Mobiles aus Muscheln und Töpfen mit Orchideen unsere Tage und schliefen in einem der kleinen an der Seite des Strandes aufgestellten Zelte. Nach all den Wochen voller Überlegungen, Planungen und Entscheidungen tat es unendlich gut, mal nur im Schatten am Strand zu sitzen, den Blick auf das türkiese Wasser aufzusaugen, zu lesen, Hörbücher und Musik zu hören und sich drei Mal täglich ins Strandrestaurant zu begeben, um die hungrigen Mägen zu füllen. Zwischendurch stürzten wir uns natürlich auch voller Freude ins pupswarme Nass und schlenderten so die Sonne noch nicht oder nicht mehr so sehr brannte am Strand entlang. Während wir bereits im Schatten und bei völliger Reglosigkeit schwitzten und uns schon die fünf Meter durch die Sonne zum Restaurant laufen beinahe Kopfschmerzen bereiteten, grillten die meisten anderen Gäste unbeirrt in der Mittagshitze, Sonnenbrand hin oder her.

Das einzige geplante „Event“ war eine Schnorcheltour, die sich allerdings als weniger unseren Vorstellungen entsprechend herausstellte. An Bord des Bootes gab es Freibier und Whiskey, wurde fleißig geraucht und lautstark Partymusik gehört und hielten wir zwischendurch an um zu fischen (ganz unsere Welt also!). Selbst der wirklich wunderwunderschöne Sonnenuntergang war leider nur schwer zu genießen, denn von jedem zweiten der etwa fünfzehn nebeneinander ankernden Boote dröhnte ein anderer Partysong aufs Meer hinaus und vermischte sich zu einen irritierenden Brei nicht zueinander passender Zutaten bis er am Ohr ankam. Selbst die halbe Stunde Schnorcheln machte uns mit dem Anblick des teilweise zerstörten Riffs eher traurig, auch wenn sowohl Korallen als auch Fische durchaus fröhlich bunt leuchteten. Wir versuchten dennoch das Beste daraus zu machen, genossen das Schwimmen, tanzten zur Partymusik, probierten ein kambodianisches Bier und bestaunten den Long Beach Ko Rongs und von ihm aus den Sonnenuntergang.

Ganz ohne Tour (auch wenn es natürlich geldmachereimäßig auch als solche angeboten wurde), konnten wir uns außerdem abends ungläubig dem Anblick des phosphorisierenden Planktons erfreuen. Das ist wirklich wie ein kleines Wunder. Man läuft ins Wasser und je tiefer man kommt, desto mehr beginnt es um die Füße und Beine herum zu leuchten. Bewegt man sich schneller verschwimmen die glühwurmähnlichen Punkte zu einem leuchtenden Schleier, den man hinterlässt und der allzu schnell wieder verschwindet. Wenn man schwimmt meint man gar durch einen flüssig gewordenen Sternenhimmel zu schweben. Einfach unglaublich!

Der ersterhaschte Blick in die Bucht
Milchiger Sonnenaufgang
Traumfrühstück am Traumstrand
Baden ganz ohne Gänsehaut
Kann man sich da jemals satt sehen?!
Leider waren die Schilder „Keep Coconut Beach clean“ weniger erfolgreich (‚keep‘ war da eher fehl am Platz…)
Kokosnuss frisch vom Kokosnussbaum des Kokosnussstrandes (und im Hintergrund die Zeltbehausung)
Stammstrandrestaurant
„Schnorchel“-Tour
Sonnenuntergang am Long Beach (zum Glück ohne akustische Übertragung…!)
Und zum Abschluss am letzten Tag doch noch ein strahlender Sonnenaufgang (zum Glück war das Meer so aufgewühlt, dass wir die Abreise noch um einen Tag verschoben haben)

35) Siem Reap – lokah samastah sukhino bhavantu…

In den ersten vier Stunden unserer Reise nach Siem Reap fuhren wir etwa 10 Minuten Boot, 20 Minuten Bus und verbrachten die restliche Zeit mit Warten auf eines der beiden. Irgendein Tourguide sammelte zwischendurch die Pässe der meisten Mitfahrenden ein und kassierte mit Aufpreis Geld dafür ein, dass er sich um die Ein- und Ausreisestempel und das Visum kümmern würde. Uns nicht verarschen lassend behielten wir unsere Pässe. Kurz vor der Grenze betonte Mr. IchwilleuerGeld, dass es zwei drei Stunden dauern würde und wir unser gesamtes Gepäck mitnehmen und einen Kilometer bei der Hitze über die Grenze puckeln müssten, doch wir blieben stark und durchstanden das Procedere zusammen mit einigen anderen auch so problemlos in etwa einer Viertelstunde. 2$ für den Ausreisestempel aus Laos, ein kurzer Spaziergang rüber nach Kambodscha, wo wir nochmal 30$ für das Visum und 5$ für den Einreisestempel loswurden und schwupp waren wir wieder beim Bus und warteten nicht etwa auf die auf eigene Faust Einreisenden, sondern letzten Endes auf die Mittag essenden Busfahrer… Der Bus brachte uns dann auch nur noch ein Stückchen und hieß es dann Umsteigen in einen Minivan, bei dem zu unserem euphorischen Erstaunen noch Plätze in der ersten Reihe frei waren. Mit unserem öfter Mal Leute ein- und ausladenden Minivan ritten wir alsdann zumeist mittig zwischen den Fahrstreifen (schließlich musste ständig überholt werden) über die welligen Straßen Kambodschas, vorbei an Feldern, Wäldern, Dörfern, Plantagen, Bergen, Märkten und Kühen und kamen schließlich in der abgasschweren Luft Siem Reaps an.

Den ersten Tag strolchten wir tiefenentspannt mit einem Fruitshake in der Hand durch die Straßen, Märkte und Malls, um uns nach Souvenirs umzusehen – begleitet von einem nicht endenden Strom an „Hey Lady, nice scarf for you. Come Lady have a look inside. Good price. Lady discount only for you. You want some pants Lady?“.

Mit etwas übergewichtigen Rucksäcken machten wir uns am nächsten Tag aufgeregt und neugierig auf den Weg zum Yoga- und Meditationsretreatcenter Hariharalaya. Gianna war auf die Website gestoßen und die Mischung aus körperlicher Betätigung, meditierendem zur Ruhe Kommen, gesundem veganen Essen, dem im Moment Sein (ganz ohne elektronische Geräte..!), der Nähe zur Natur und der Betonung von Kreativität (sowie die Präsentation all dessen in einem sehr ansprechenden Design :P) hat uns direkt überzeugt. Die feste Tagesstruktur brachte Halt und Orientierung und bot gleichzeitig genügend Abwechslung sowie Freiräume, um seiner eigenen Nase zu folgen. Meine leitete mich natürlich etwa 80% der freien Zeit mit Herzchenaugen zur Gitarre! Ansonsten waren die Tage von zwei Stunden Yoga und Meditation am Morgen und einer weiteren am Abend, köstlichen abwechslungsreichen Mahlzeiten und einer bunten Mischung an Angeboten geprägt. So ging es in die Kletterhalle, wurden vegane Nachtischbällchen gerollt, Fragerunden eröffnet oder besondere Yogaformen und Massagen angeboten. Derart kamen wir in den Genuss einer sehr entspannenden von einem blinden Kambodianer durchgeführten Shiatsu Massage! Abends haben wir außerdem gejamt und gesungen, kambodianische Spiele und Tänze kennengelernt und einen spannenden Film zum Thema Minimalismus geschaut. Mein persönliches Highlight war allerdings das „Extasische Tanzen“, sprich großartiges gedankenloses Ausflippen zu einer interessanten Mischung aus vibrierenden Bässen, spherisch angehauchten Klängen und Justin Timberlake. Nach dem langen erfüllten Tag ging es dann immer ab halb elf in die bis zum Frühstück anhaltende “ Silent time“, in der weder mit Worten noch mit Zettelchen kommuniziert werden sollte. Sehr ungewohnt, aber super spannend. Vor allem als die Ruhezeit an eine Tag bis hin zum Mittagessen ausgedehnt wurde. Da kann man für sich, aber gleichzeitig mit anderen sein, ganz ohnderöflichkeitssmalltalk und Automatismusgesprächen.

„Lokah samastah sukhino bhavantu“ ist übrigens ein Friedensmantra, das übersetzt so viel wie „Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren.“ bedeutet. Dieses Mantra haben wir jeden Tag gesungen, noch viel häufiger allerdings „Ommmm“, nämlich vor und oft nach jeder Aktion, jeder Yogastunde, jedem Essen.. Das wurde dann doch irgendwann etwas viel.

Insesamt bescherte uns das kleine Hariharalayapradies fünf wundervoll erholsame wenn auch anspruchsvolle Tage, ganz viel Zeit zum Momentegenießen, etliche interessante Gespräche und großartige (neue) Erfahrungen.

Da hat uns die Rückfahrt rein in die Abgaswolke von Siem Reap etwas unvorbereitet zurück in den Reisealltag katapultiert. Glücklicher Weise hielt sie allerdings bestaunenswerte Orte für uns bereit. Zum einen die Floating Villages, bestehend aus riesig hohen Stelzenhäuschen, an denen wir langsam mit dem Boot vorbeituckelten, um letzten Endes auf dem See die Sonne in den Horizont eintauchen zu sehen.

Zum anderen wartete natürlich noch der oft als achte Weltwunder betitelte Angkor Wat und weitere Tempel Angkors auf uns. Vor Sonnenaufgang aufzustehen, war uns dann doch zu früh, sodass wir uns gemütlich um sieben (und das hat sich durchaus auch noch als fruh angefühlt) auf den Weg machten und entgegen der Massenströme nicht erst zu Angkor Wat fuhren. Stattdessen führte unser Weg zuallererst zu Bayon mit seinen meterhohen aus Stein gemeißelten Gesichtern, bewunderten wir alsdann Baphuon hinsichlich seiner Symmetrie, durchwanderten den von Bäumen mit riesigen Wurzeln durchwachsenen Ta Prohm und bestaunten schließlich den weiter außerhalb gelegenen Banteay Srei, der aufgrund seiner zauberhaft filigranen Verzierungen auch als Frauentempel bezeichnet wird. Angkor Wat war der krönende und ziemlich beeindruckende Abschluss eines ohnehin von viel Staunen geprägten Tages. Der Blick vom Haupttempel über die gigantische Anlage und die in der Ferne in Dunst verschwindenden Baumwipfel war einfach der Hammer. Etwas genervt waren wir zwischenzeitlich von den fotografierend an uns vorbeihetztenden Asiaten, doch wir waren ja nun geübt, den Moment zu genießen.

Siemreapisches Souvenir-Shopping
Hariharalayaparadies
Klettern – und zwar barfuß!
Endlich wieder Gitarre spielen..
Nachmittägliches Kuchengeschlemme
Floating Villages
Sonnenuntergang. Und posierende/fotografierende Asiaten.
Steingesichter des Bayons
Bayons Fotomodel
Ausblick vom Baphuon
Ta Prohm und seine Baum- und Wurzelfreunde (oder doch eher Feinde?)
Banteay Sreis grazile Verzierungen
Angkor Wat
Kaum mit der Kamera einzufangene Vorsonnenuntergangsstimmung vom Hauptgebäude Angkor Wats aus
Ein Typ: „Is this the sunsetviewpoint?“
Wir: „Not THE, but we are watching the sunset from here.“
Der Typ: „I thought you might know because you’re the only ones actually looking at the sun..“
Jaa.. Er hätte es womöglich auch sagen können, wenn er nicht uns sondern die Sonne angeschaut hätte..

 

34) Don Det – row row row your boat gently down the stream…

Da wie uns inzwischen so weit in den Süden bewegt hatten, war die Anreise zu den Viertausend Inseln nicht mehr weit. Wir fuhren zwar unnötiger Weise erstmal mit dem Minivan Leute einladend im Carré, um letztendlich doch direkt um die Ecke von unserem Hostel in den lokalen Bus zu steigen, doch dieser brachte uns in ein paar Stunden zum Anleger. Von dort tuckelte ein vollgestopftes Boot hinüber nach Don Det.

Gesäumt von unzähligen Bungalows und Restaurants auf hölzernen Stelzen, deren Terrassen mit Hängematten bestückt auf den Mekong blicken, versprüht die Insel einen einladenden und gemütlichen Flair. Richtige Straßen gibt es keine, auf den staubigen Schotterwegen fährt gelegentlich ein Moppet vorbei und bewegen sich ansonsten alle spazierend oder radelnd von A nach B. Bei der überschaubaren Größe ist dies auch kein Problem.

Schwärmenden Berichten folgend buchten wir für den nächsten Tag gleich eine Kajaktour. Ja, nicht ganz rudern, sondern paddeln, aber sanft den Fluss hinunter passte liedtechnisch einfach zu gut. Um acht sollte es ein inbegriffenes Frühstück geben, das wir dann auch um halb neun vor der Nase hatten. Anschließend fuhr uns ein Boot hinüber zum Haupzanleger der Insel, wo alle anderen Teilnehmer der Tour (auch die zwei Niederländer aus unserem Hostel Frühstück bekamen.) Leicht irritiert warteten wir uns sozialisierend bis alle fertig waren und konnten endlich aufs Wasser. Ein Guide schloss sich uns an und besang uns die Hälfte der Zeit mit laotischen Liedern und spritze die restliche Zeit über mit einer diebischen Freude alle anderen Boote und ihre Insassen nass. Nun verstanden wir auch, warum in der Beschreibung stand, man solle vollständige Wechselkleidung mitbringen.. Die Rache der Nassgespritzten bekamen wir nun wieder volle Lotte ab, aber was solls, bei der Hitze tut eine Abkühlung mehr als gut.
Der erste Zwischenstop galt einem kleinen Spaziergang zu einem Wasserfall, wo uns einer der Guides zudem ein Gestell zum Fischen präsentierte. Wieder zurück in den Kajaks paddelnten wir ein kleines Stück zu einem Ministrand, wo wir in ein motorbetriebens Boot umsattelten, um die drei im Gebiet verbliebenen Mekongdelfine zu suchen. So unwahrscheinlich es klingt: Wir haben sie auch tatsächlich gefunden und ihre Rückenflossen kurz zu Gesicht bekommen. Während das Boot den Delfinen hinterherfuhr, grillten die Guides vorne im Boot Gemüse- und Fleischspieße, sodass der Rauch uns nett um die Nase pfiff. An einem Sandhang ließen wir uns alsdann nieder, um hungrig die Spieße, gekochte Eier, Baguette, Kartoffelbrei (das findet man hier äußerst selten, vor allem aus frischen Kartoffeln!), Wassermelone und Banane zu verspeisen. Gestärkt brachte uns das Boot zu wieder einem anderen Anleger, an dem unser Kajaks auf einem Transporter geladen auf uns warteten. Statt die Kajaks aus-, wurden wir allerdings eingeladen und zum Khon Phapeng Wasserfall gebracht. Als volumentechnisch der größte Südostasiens beeindruckte er uns mit unfassbaren Wassermassen (durchschnittlich 11.000 m³ pro Sekunde!), die über und zwischen den Steinen und Felsen preschten. Passend also, dass Khon Phapeng übersetzt „Getöse des Mekongs“ heißt.
Auf den Transporter geladen fuhren wir zu wieder einem anderen Anleger (der sich als jener herausstellte, von dem aus wir auf dem Hinweg auf die Insel gelangt waren) und paddelten der fast untergehenden Sonne entgegen gen Don Det. Zum Abschluss sprangen wir hier verdienter Weise in das kühle Nass des Mekongs.

Wie wir bereits in Berichten gelesen hatten, fällt hier auf den Inseln tatsächlich gelegentlich der Strom aus. So kann es also passieren, dass es auf der Restaurantterasse plötzlich stockduster ist und man auch mit einem vorsichtigen „Hellooo, can we pay please..?“ in die Dunkelheit hinein leider nicht die Aufmerksamkeit der Restaurantbesitzerin erreicht. Zum Glück fiel der Strom nur für ein paar Minuten aus..

Da die Klimaanlage Giannas Halsschmerzen nun auch nicht besser gemacht hatten, ließen wir es an unserem letzten Tag auf der Insel ruhig angehen. Auf der Terrasse in der Hängematte liegen, erfrischende Fruitshakes schlürfen und von laotischer Musik beschallt werden muss schließlich auch mal sein.

Damit ist, auch wenn wir es selbst kaum glauben können und wollen, unsere Zeit in Laos tatsächlich bereits vorüber und heißt es Abschied nehmen von diesem wunderschönen Fleckchen Erde, das unsere Herzen im Sturm erobert hat. Doch die Neugier bleibt und heißt es nun: Kambodscha wir kommen!

Unser Stammlokal, dessen Inhaberin ihr „addictive food“ anpreist – zurecht, wie wir sagen müssen
Fröhliche Kajakende und tobende Wasserschlacht im Hintergrund
Zwischenstopp beim Wasserfall
Überfülltes Boot auf der Suche nach Mekongdelfinen
Die atemberaubenden Wassermassen des Kho Phapeng
Aufgeladene Kajaks
Aufs Dach geladene Kajakende
Entspannung mit Fruitshake, Hängematte und Ausblick